Spuren von Schokohasen im Mineralöl

Tester haben herausgefunden, dass Schokohasen mit Mineralöl belastet sind. Keine Ahnung, was die Aufregung soll: interessiert bei mir doch auch niemanden und ich bin ständig damit belastet – jedes verdammte Mal, wenn ich tanken gehe, belastet mich der Preis für die Plörre aufs neue. Die Schokohasenmeldung wird erst dann spannend, wenn die Dinger genug Mineralöl enthalten, dass es sich lohnt, Schokohasen in den Tank zu stopfen anstatt die Ölkonzerne noch reicher zu machen. Das wäre ja auch irgendwie nett. Auf den Autobahnen röche es nach feinster Vollmilchschokolade, über den Städten läge eine Zartbittersmogwolke. Ok, es gäbe sicher auch Probleme. Kindergangs, die einem den Tank leerfuttern und ähnliches, aber das bekäme man in den Griff.
Grundsätzlich ist es aber schon perfide: da jammern die Ölkonzerne über die Rohstoffpreise, überhaupt sei alles so teuer und drehen mit einem Krokodiltränchen im Auge die Preise für Sprit in absurde Höhen. Zahlen die Schokoladenhersteller das gleiche wie unsereins an der Tanke? Dann müssten die Preise für Schokohasen ja schwanken wie dereinst Harald Juhnke auf dem Heimweg von der Kneipe. Und das im Stundenrhytmus, also die Preise, nicht Harald Juhnke. Der schwankt nicht mehr. Bei den Tanken, an denen ich immer vorbei- und manchmal auch reinfahre ist das so, also dass die Preise schwanken. Harald Juhnke ist dort nicht. Jedenfalls ist an den Tanken morgens ein anderer Preis wie am Abend und wenn ich gelegentlich Mittags schon dort war, wars wieder ein anderer Preis. Nicht so bei Schokohasen: da steht der Preis und er ist an jedem Tag, zu jeder Tages- und Nachtzeit gleich (es sei denn, der Schokohase schafft es zu den Sonderangeboten, aber die heißen ja schon so: SONDERangebote. Das ist ein SONDERfall) und das trotz Mineralöl im schokoladigen Meister Lampe. Das ist doch komisch und vor allem auch nicht fair. Die Schokohasenpreise sollten schwanken und Sprit dafür immer mal wieder im Sonderangebot sein! Wäre dann aber auch wieder nicht allen recht und hastenichtgesehen gäbe es erneut Schlagzeilen: Spuren von Schokohasen im Mineralöl gefunden. Großer Skandal! Und die AfD-Nasen wüssten auch schon, wer schuld ist: „Sarotti! Das sind die mit dem Flüchtling als Werbefigur! Ist doch klar, dass da sowas bei rum kommt!“, würden sie dann tönen, die Storchs und Petrys und wie sie alle heißen. Und natürlich hätten die AfDler auch diesmal nicht recht. Aber da es immer besser ist, wenn man von der AfD nichts hört, soll der Sprit Schokohasenfrei bleiben und idealerweise sollten Schokohasen ein unbelastetes Leben führen. Sollte doch irgendwie hinzukriegen sein, oder?

Mit grobmaschigen Sieben sieben ist schwer beim Reis der Inkas

Quinoa. Total gesund und sehr lecker. Sagen alle. Naja, vielleicht nicht alle, aber viele. Quinoa ist das Reis der Inkas. Sollten die Inkas keine Alternativen zur Hand gehabt haben, wäre somit auch geklärt, warum sie über den Jordan Urubamba gegangen sind. Dieses Wunderkorn hat es nämlich schon vor dem Verzehr in sich, denn man soll es ausgiebig waschen. Ungewaschen geht man über den Urubamba schmeckt es bitter und was es in der ungewaschenen Form in der Zielgeraden im Verdauungstrakt anrichtet, muss man ja auch nicht unbedingt in einem Selbstversuch austesten. Also ist große Quinoawäsche angesagt.

Mein erstes Kochbuch war von Jamie Oliver (woran man sieht, dass ich noch nicht sooooo lange dabei bin) und da ging es auch um die absoluten Basics, die man unbedingt und auf jeden Fall haben sollte: kleiner Topf, größerer Topf, kleine Pfanne, mittlere Pfanne, große Pfanne, was zum Schneiden, was zum Rühren, ein paar Standardgewürze und so Zeug. Und: ein Sieb! Siebe sind super! Man damit Dinge… naja, sieben. Sieben ist per se super und so richtig Spaß macht es mit dem richtigen Werkzeug: einem Sieb …außer man muss Quinoa sieben; das geht mit einem handelsüblichen Standardsieb so gut wie gar nicht. Die Maschen sind bei gewöhnlichen Sieben nämlich zu groß für den „Reis der Inkas“, der in ungewaschener und ungekochter Form eigentlich „Sand der Inkas“ heißen sollte. Aber dann würde das ja niemand kaufen. Obwohl… gibt ja auch Leute, die Salz aus dem Himalya kaufen. Wenn man denen erklärte, dass die Inkas extreme reine Haut hatten und das nur, weil sie täglich einen Löffel „Inka-Sand“ zu sich genommen haben – meist vor dem Quinoa-Frühstück – es würde sich verkaufen wie geschnitten (Quinoa-)Brot. Auf dem Beipackzettel stände dann, dass man den Sand vorher unbedingt sieben solle, damit eventuelle Verunreinigungen beseitigt werden können (würde ich den Sand verkaufen, gäbe es einen Einkaufszettel und auf diesem Zettel wäre genau ein Ausrufezeichen und zwar nach dem Satz: „WICHTIG: Bitte zu Ihrer eigenen Sicherheit den „Sonnen-Sand aus Inka-Hand“ unbedingt vor Erstgebrauch ausgiebig sieben, um eventuelle Rückstände zu beseitigen!“ Vielleicht würde ich sogar noch ein „Unbedingt!“ und somit ein zweiter Ausrufezeichen unterbringen).
Auf der Verpackung meines Quinoas steht aber nichts von Sand und somit noch nicht mal eine unterschwellige Warnung, dass mein Sieb mit diesen atomkerngroßen Körnchen eventuell überfordert sein könnte. Was er natürlich war.  Einen Beipackzettel gab es auch nicht (da sollen sich die Käufer meines Inka-Sands aber mal glücklich schätzen! Bei mir gibt es Beipackzettel! Ausrufezeichen!), ergo muss man sich durch die Küche mcguyvern und versuchen das Quinoa-Zeug irgendwie zu wässern und anschließend das quinoarückständeverschmutzte Wasser wieder von den Körnern zu bekommen. Das klingt nach einer nicht so ganz einfachen Aufgabe und tatsächlich ist sie genau das: nicht so ganz einfach. Bei mir waren ein Topf, ein Teller, ein Küchentuch, eine Hand und sehr sehr viele Flüche im Einsatz. Klappte trotzdem nur leidlich und in der hießigen Kanalisation gibt es nun aufgrund meiner schlechten Quinoawaschwasserabsiebtechnik und entsprechend vielen nur rudimentär gewaschenen Körnchen im Abfluss sehr viele, extrem gesunde Ratten mit Problemen in den Zielgeraden ihrer Verdauungsträkte.

Somit dürfte auch klar sein, was die Ur-Inkas umgehauen hat: entweder es waren gewisse körperliche Maläsen aufgrund des Verzehrs von nicht korrekt gewaschenem „Reis“ (aka Quinoa) oder sie wurden das Opfer von Horden Ratten, die zwar extrem gesund, aber leider auch aufgrund Schmerzen im Unterbauch sehr aggressiv waren. Und beides nur, weil die Maschen der Inka-Siebe zu groß waren. Hätten sie mal lieber ihren Sand verkauft und wären von den Einnahmen lecker essen gegangen.

PS: aber geschmacklich kann man bei Quinoa nicht meckern. Liegt aber vielleicht auch daran, dass man nach der ganzen Wasch- und Zubereitungsprozedur auch ausgehungert ist und einem so ziemlich alles schmecken würde.