Kein Alu für die Achselhöhlenkrebspatienten!

Dieses Jahr hatten wir schon einige „heißeste Tage des Jahres“. Der heutige Tag war zwar auch echt heiß, aber weit entfernt vom High Score. Trotzdem war er gut dabei und eben genau das: heiß.

Früher waren diese Tage anstrengend, aber machbar – auch dank entsprechender Deos. Da war das Leben zwar ähnlich anspruchsvoll, aber geruchlich zumindest einigermaßen erträglich – den Deos, und da speziell den aluminiumhaltigen, sei Dank!

Irgendwann wurde Aluminium aber plötzlich krebserregend (war es wahrscheinlich schon immer, aber dann haben das ein paar schlaue Forscher herausgefunden) und seitdem wettert Gott und die Welt dagegen – auch gegen die Deos, die eben jenes ach so schlimme Aluminium beinhalten. Ich fahre seit Jahrzehnten Autos, die zum Großteil aus Aluminium bestehen, aber was mich ins Grab bringen wird, ist anscheinend mein Deo. Oder eben nicht, denn man kriegt es immer seltener in den Supermärkten, denn man produziert nun aluminiumfrei. Als Nutzer riecht man anfangs genauso, aber die vorher aluminiumversiegelten Schweißporen stehen nun sperrangelweit offen und der Schweiß fließt in Strömen. Die Folge: aluminiumfrei durchnässte Hemden und demzufolge gerümpfte Nasen allerorten. Dafür aber auch weniger Achselhöhlenkrebs. Was ist denn bitte schön Achselhöhlenkrebs fragen sich nun viele und das zu recht, denn Achselhöhlenkrebs kannte man im bunten Zirkus der allgegenwärtigen Krebsarten bislang nicht als Hauptattraktion. Auch das zu recht, denn wenn man sich die Statistiken anschaut, ist Achselhöhlenkrebs als Todesursache in so gut wie keiner Sterbeurkunde zu finden. Achelshöhlenkrebs ist also ein Nichts im Vergleich zu den Bayern Münchens unter den Krebslocations wie Bauchspeicheldrüse, Blut und Darm.

Ungeachtet dessen wäre mir ein bisschen Aluminium unterm Arm in diesen Tagen gar nicht so unrecht. Alu-Grillschalen funktionieren als Alternative übrigens nicht und es sieht auch ziemlich bescheuert aus, wenn man sie sich auf dem Rewe-Parkplatz durch die Achseln reibt. Tatsächlich schwitzt man ob der kritischen Blicke der vorbeilaufenden Passanten sogar noch mehr.

Ich bin in dieser zwangsauferlegten aluminiumfreien Zeit auf eine zweigleisige Strategie ausgewichen. Die olfaktorische Basis gegen üble Gerüche bildet ein Stick, der einen Puderstreifen auf der Haut hinterlässt. Eigentlich völlig ausreichend, aber bei den subtropischen Temperaturen in diesen Tagen nur ein kleine Hürde für den Feind namens „Schweiß“. Nichtsdestotrotz wird hier schon mal 60 Prozent der Feuchtigkeit absorbiert und gebunden. Wenn genug absorbiert und gebunden ist, schüttelt man dezent den Oberkörper und die Schweiß-Puderbrocken bröckeln ab und fallen nahezu lautlos zu Boden. Man entwickelt eine gewisse Routine im Laufe einer Hitzeperiode.
Die restlichen 40 Prozent landen im textilen Material, das man auf der Haut trägt, sprich: damit schwitzt man sich die Klamotten voll. Das wäre grundsätzlich ja ok, aber ein Bürotag hat halt nunmal 8 Stunden und das ist an Tagen wie heute einfach zuviel für 40 Prozent, die Anzahl an offenen Schweißporen und die Anzahl an Hemden, die man als Reserve dabei hat (bei mir waren 0). Da gibt es keine Gewinner, sondern nur Verlierer und einen gellenden Schrei nach Alumininum in Deos. Ganz dezent hört man weit entfernt und kaum wahrnehmbar das Klagen der Achselhöhlenkrebspatienten, was aber ungehört verhallt.

Das alles klingt anstrengend und das ist es auch. Tatsächlich wäre ich bereit, ein Leben mit diesem grauenhaften Rumgewschitze gegen Achselhöhlenkrebs („Neeeeeeiiiiiiin“ -> der Aufschrei der Achselhöhlenkrebsmeute) einzutauschen, aber die Anti-Aluminium-Lobby hat bei den Drogerie-Discountern schon gute Arbeit geleistet: das Sortiment ist nahezu aluminiumfrei. Die Alu-Dealer, die sich rund um die Stahlwerke rumtreiben sind mir zu teuer und ich habe auch keine Lust Teil einer Alu-Subkultur zu werden. Deshalb schwitze ich auch weiterhin und lasse Alu Alu sein. Im Bad gibts auch keine Produkte mehr mit Alu Vera. Ich bin da konsequent!

PS: Schwitz!

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