Achtet auf die Igel!

So langsam kommt die kalte Jahreszeit und wieder heißt es: achtet auf die Igel – wegen auf sich alleine gestellt und schutzlos und so. Als ob diese Hamster mit Stacheln schutzlos wären. Was soll denen schon groß passieren, außer, dass sie sich selbst versehentlich an einen Baum pinnen und nicht mehr wegkommen? Haben die Tierschützer etwa Angst, dass eine dänische SM-Dogge kommt und sich einen Igel als Beissspielzeug (Dreimal „s“, das gehört so, auch wenn es aussieht, als würde es von einer Sssssschlange gessssäuselt) für perverse Aktionen schnappt? Igel können sich doch wehren und zwar weitaus besser, als jedes Känguru, dass in unseren Breitengraden auch noch mit der Kälte zu kämpfen hat – und das völlig stachellos. Hört man da jedes Jahr wieder lautes „Achtet auf die Kängurus“-Gebrülle der Ökos? Also, ich habe in all den Jahren noch nichts dergleichen vernommen. Aber Igel hier, Igel da, die armen Igel… die Tierschutzmafiosi gehen da ganz schön selektiv vor, finde ich. Vielleicht sollte man den Kängurus mal Stacheln ankleben und schauen, was passiert. Vielleicht haben die Türschützer so eine Art Stachelfetish? Man weiß es nicht und meine Einladung an die Damen und Herren, dies mal bei einem leckeren Steakessen zu diskutieren, wurde ausgeschlagen. Anscheinend ist an der Theorie also doch etwas dran.

Aber egal. Genau wie Kängurus sind natürlich auch Igel besonders schützenswert in der nun anstehenden kalten Zeit und deshalb achte ich natürlich ganz besonders auf die stacheligen Gesellen. Da das aber ganz schön anstrengend ist, ständig nach so einem Tier Ausschau zu halten, habe ich mir etwas überlegt: ich habe einen alten Vogelkäfig, den ich eigentlich schon seit Jahren entsorgen wollte (mangels Vögeln… groß geschrieben!), aber nie dazu kam… zum Glück, denn nun steht dieser Käfig draußen auf der Terrasse. In dem Käfig ein Igel, den ich gefangen habe (die Stacheln sind stachelig! Wehrlos, pah…) und somit ist das mit dem auf die Igel achten total einfach! Ein kurzer Blick nach draußen… ok, Igel ist noch da. Kurz winken, zweimal am Tag Futter rein, einmal am Tag mit dem Dampfstrahler drüber (ich habe so eine kleine Tupperschüssel als Toilette reingestellt – die ist aber anscheinend nicht igelkonform; jedenfalls nutzt dieser Igel die komplette Fläche des Käfigbodens. Deshalb Dampfstrahler) und gut ist. Noch mehr achten geht fast nicht. Anfangs wollte ich noch für eine gewisse Nähe zwischen dem Tier und mir sorgen, aber ein kleiner Tipp eines nun erfahrenen Igel-Achters: nicht streicheln!

Muss mal schauen, wie das wird, wenn ich mal übers Wochenende weg bin. Ich könnte was vom Lieferservice bestellen und direkt auf die Terrasse liefern lassen, aber welcher Lieferservice hat schon Würmer auf der Karte und bei Pizza Margherita oder Döner Kebap bin ich mir nicht sicher, ob mein Dampfstrahler das Ergebnis nach dem Wochenende noch wegbekommt.
Aber bislang klappt es ja noch ganz gut: der Igel sitzt im Käfig, ich achte ausgiebig, alles wunderbar. Momentan bin ich auch ganz froh, dass die Tierschützer kein Faible für Kängurus haben. Dafür wäre der Käfig fast ein bisschen zu klein.

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