Chuck Norris, Rambo und die norwegische Formel

Bisher hatte ich Wikinger immer so grob als die Vorfahren der Norweger eingeordnet, aber dem ist anscheinend nicht so. Das Internet sagt, das wären wohl eher die Dänen. Nun denn, es sei den Dänen gegönnt. Haben ja sonst nichts außer Legoland. Die Norweger haben jedenfalls mit den Wikingern nichts am Hut, aber in meiner Vorstellung sind das herbe Kerle. Zwar alle mit diesen gerade modernen Hipster-Vollbärten, aber dann doch harte Knochen, die Wale mit der Hand fangen und ein zweistöckiges Haus innerhalb einer Woche aufbauen. Mit bloßen Händen. Den Zement nehmen sie in den Mund, lutschen ihn zu Beton und spucken ihn zwischen die Steinblöcke. Zu Zweit ist eine Woche realistisch, zu dritt kann einer los ziehen, ein paar Robben fangen, grillen und den anderen beiden auf die Baustelle bringen. Somit ist für ein schnelles Mittagessen auf dem Bau gesorgt und es geht noch schneller.
Ich dachte auch immer, dass man in Norwegen Fähren baut, indem man gewaltige Metallklötze nimmt und wie ein Bildhauer das weghämmert, was nicht zu einer Fähre gehört. Kann aber auch sein, dass ich da einem Gerücht aufgesessen bin. Jedenfalls war ich der Meinung – und ich meine, ich war damit nicht alleine – dass Norweger keine Weicheier sind. Ganz im Gegenteil. Ich sah sie eher als die Chuck Norisse des Nordens. Die skandinavischen Rambos quasi. Und vielleicht sind sie das ja auch – sowohl Norisse, wie auch Rambos – aber sie scheinen sensible Haut zu haben. Es gibt zumindest eine Körperlotion mit dazu passender Handcreme, auf deren Verpackungen groß und sehr auffällig der Claim „Norwegische Formel“ prangt. Wenn die Norweger eine spezielle Formel für Körperlotionen und Handcremes haben, scheint da aus dermatologischer Sicht einiges im Argen zu liegen. Vielleicht haben Chuck Norris und Rambo ähnliche Probleme, das kann ja sein, aber weder von den beiden, noch von den Norwegern hätte ich das erwartet. Ist ja auch nichts Schlimmes. Wenn ich das nächste Mal einen Norweger eine Fähre aus einem Metallklotz hämmern sehe, gehe ich zu ihm, ziehe ihn an seinem Norwegerpulli, damit er mich bemerkt, umarme ihn und flüstere ihm „Alles halb so schlimm: ich habt ja diese speziellen Cremes. Damit tut es nicht so weh“ ins Ohr. Völkerverständigung kann so einfach sein. Ich hoffe nur, der Norweger versteht das dann nicht falsch.

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