Er machte eigentlich nicht viel anders, aber das Ergebnis war der Hammer!

Ich dachte früher ja immer, dass Kochen und Backen total schwer sei. Stimmt aber gar nicht, zumindest nicht so pauschal. Speziell Backen ist eigentlich ziemlich einfach.

Meine ersten Backversuche waren Muffins. Zuerst dachte ich, das wäre ein Druckfehler im Rezept. Was soll denn bitte Sonnenblumenöl in einem süßen Backwerk. Stimmte aber: da kommt Öl rein. Zwölf Esslöffel im Gesamten, was laut meinem Laptop mit Hochleistungs-Intel Core i7-Prozessor unter Zuhilfenahme des von OS X mitgelieferten Programms „Rechner“ bei 12 Muffins einem Esslöffel je Muffin entspricht. So in etwa zumindest. Das ist schon ziemlich viel.
Dann kam irgendwann Weihnachten und ich war im BlutBackrausch. Drei verschiedene Sorten an Weihnachtsgebäck. Die Rezepte waren teilweise aus Heften („Schöner Backen“ oder so ähnlich), teilweise aus dem Internet. Allen Rezepten gemein waren die Unmengen an Butter/Margarine und Zucker, die da verwendet wurden. Allein die Menge an Fett, die ich durch Kneten des Teigs über die Haut aufgenommen hatte, erhöhten meinen Cholesterinwert merklich und auch die Hosen kniffen danach bedenklich. Aber es machte Klick (zum einen am Knopf der Hose, aber auch im Getriebe im Kopf): backen ist einfach! Man braucht eigentlich nicht viel:

– ein Rezept
– Butter/Margarine oder sonstiges Fett in Reinform
– Zucker

Von diesen Dingen benötigt man:
Rezept: 1x
Butter/Margarine oder sonstiges Fett in Reinfom und Zucker: Viel!

Der Rest ist einfach. Das Rezept gibt eigentlich alles vor. Was man braucht, wieviel davon und was man damit macht. Das sollte bei den meisten Rezepten auch einigermaßen hinhauen. Ich habe es geschafft, also warum nicht auch andere. Ok, manche vielleicht doch nicht, aber nun denn: wenn man gar nichts kann, bleibt ja immer noch der Gang in die Politik. Oder warum nicht Bahnvorstand. Kann man ja auch kombinieren, aber das schaffen nur die Allerunfähigsten (siehe der neue Datenschutz-Heini dort. Weiß immer noch nicht, ob ich lachen oder weinen soll). Aber alle anderen sollten mit einem Rezept an der Hand zu einem respektablen Ergebnis kommen.

Respektabel ist gut, aber mal ehrlich: respektabel ist eben genau das: respektabel. Wir wollen mehr! Wir wollen „mehr Power!“ #timtaylor. Und wie kriegen wir mehr Power? Hier und heute wird das Geheimnis gelüftet, oder wie heftig.co schreiben würde: Er machte eigentlich nicht viel anders, aber das Ergebnis war der Hammer! Und tatsächlich ist es nicht viel. Man hat weiterhin das Rezept, die gleichen Zutaten und auch die Handhabe ist die gleiche, allerdings sollte man bei der Mengenangabe an Zucker großzügig nochmal 10 Prozent draufhauen. Wenn es ein Weight Watchers-Rezept ist oder die Brigitte gerade die „Ich halbiere mich“-Wochen beim Druck des Rezeptheftes hatte gerne auch mal 20-25 Prozent. Bei letzterem sollte man aber auch die Menge an Fett und/oder Flüssigkeit noch ein kleines bisschen erhöhen.
Rein optisch wird alles so aussehen wie beim Originalrezept (Wenn man es selbst gebacken hat, nicht das Bild im Magazin. Diese leuchtenden Kleinode der Backkunst kamen zwar aus dem Backofen, aber das finale Make-up erledigte Photoshop), aber es wird Komplimente ob des Geschmacks hageln. Es sei denn, Sie waren zuständig für das Catering bei einem Diabetikerkongress. Dann wird zwar zu Anfang auch Lob von den Testessern geben, aber später hagelt es Klagen von den Hinterbliebenen. Man kann es halt nun mal nicht jedem recht machen.

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