Kleiner Tipp: lassen Sie die Katzen am Leben – wegen den Fliegen

Auch wenn die hellsten Köpfe des Landes (ein Facharzt für Schwindelanfälle aus Sinsheim, eine durchgeknallte Anwältin aus Heidelberg und all die Koryphäen, die deren Thesen so fleissig teilen und kommentieren oder am Besten noch beides) der Meinung sind, dass es dunkle Mächte sind, die nicht wollen, dass wir die Straßen bevölkern: es gilt weiterhin, dass man doch besser zuhause bleiben sollte. #stayhome ist immer noch das Gebot der Stunde (es sei denn, man wird verfolgt und die Staatsmacht ist hinter einem her. Dann am Besten ab auf die Straße und irgendwelche Autos anhalten. So wie die Anwältin aus Heidelberg. Sie hat es zum Glück geschafft und trägt nun eine formschöne Jacke mit hübschen Schnallen, die sie vor den bösen Gedankenstrahlen der Echsenmenschen schützen. Und vor unbeabsichtigtem Berühren des Gesichts, denn die Arme sind mittels der hübschen Schnallen fixiert. Doppelter Schutz also. Mensch, hat die ein Glück!).

Natürlich geht einem dieses Daheimherumsitzen irgendwann auf den Keks und weil man sich auch ständig auf der Pelle hockt, ist dieses überdosierte Familiendingens für manche Überraschung gut. Manche tun das Naheliegendste und meucheln einfach die Mitbewohner (kleiner Tipp: lassen Sie die Katzen am Leben. Früher oder später werden Sie froh sein, über etwas Gesellschaft, die miaut und schnurrt, aber nicht redet. Und sie fangen und fressen viele der Fliegen, die sich irgendwann rund um die Leichen tummeln; egal wie sehr Sie sich um Hygiene bemühen. Ich spreche da aus…äh, ich habe einen Artikel zu dem Thema gelesen…). Andere haben plötzlich die innigste Beziehung und sind sich emotional und auch körperlich viel näher, als sie sich das jemals haben träumen lassen. Da freut sich der einsame Bauer auf dem entlegenen Hof, das Vieh weiß noch nicht so recht, was es davon halten soll, dass der Bauer nun auch im Stall wohnt und der Veterinär ahnt von all dem nichts, weil er aktuell keine Kontrollbesuche anstehen. Es sind seltsame Zeiten.

Übrigens auch für meine Nachbarn, die ansonsten ganz macho-like mit ihren kalbgroßen Hunden sehr breitbeinig durch die Wälder marschieren, um diese hünenhaften Herdenhunde davon abzulenken, dass sie keine Herde, sondern nur einen kleinen Hof und einen noch kleinen Garten zu hüten haben, wo es weder an der einen, noch an der anderen Stellen nennenswerte Mengen an Herde gibt – bei genauerem Durchzählen sogar gar keine. Das kann einen Hirtenhund schon ziemlich frustrieren und wenn es derer zwei sind, wird es noch schlimmer, denn: sollte sich in dem sehr kleinen Garten plötzlich doch eine Herde befinden, wäre diese – der Größe des Gartens entsprechend – nicht groß. Ich kenne die Definition von Herde nicht auswendig, aber sollte sich die Begrifflichkeit von „Herde“ anhand der Größe des Gartens definieren, wird es eng. Sowohl für den Begriff, wie auch für die Herde (die dann ja vielleicht auch gar keine mehr ist). Jedenfalls: für einen dieser gewaltigen Hunde wäre die Herde viel zu klein. Man müsste darauf hoffen, dass sich auch im Hof noch ein paar Tiere tummeln, dann könnte man die Hunde geografisch aufteilen. Falls nicht, wäre der Streit vorprogrammiert. Bisher gab es aber weder an der einen, noch an der anderen Stelle Herden, dafür aber zwei Hirtenhunde und deshalb: breitbeiniges Ausführen derselben in den umliegenden Wäldern.

Nun haben wir aber Corona und ich weiß nicht, ob es da einen Zusammenhang gibt, aber die ehrlich: die ganze breitbeinige Macho-ich-führe-diese-Höllenhunde-aus-Nummer bricht wie ein Kartenhaus zusammen, wenn man abends mit den Kumpels im Garten Tischtennis spielt und dabei jauchzt wie ein Mops-Gassigänger, der sich mittels „Hassu tolles Kacka-Haufi gemacht?“ über die Körperfunktionen seines flachschnauzigen Dätsch-Gesicht-Vierbeiners freut. Tischtennis? Gehts noch uncooler? Was machen, sie, sobald sie reingehen? Eine Runde UNO oder ist das zu heftig (jetzt nicht politisch, aber man kann da ja schon sehr gemein sein. Beim Kartenspiel. Beim anderen aber natürlich auch)? Kniffel, aber alle Felder sind Chance?

Wenn die Nachbarn wieder mit den Viechern im Wald sehe, frage ich mal nach. Und ich werde fragen, was sie da in den Hosen haben… ob das Tischtennisbälle sind. Mit etwas Glück ist der Witz zu flach und kommt nicht an. Ansonsten muss ich mich sputen, aber laut Trainingsplan stehen eh ein paar Spurts an – da hilft es sicher, wenn zwei Hirtenhunden ohne Herde hinter einem her sind.

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