Selbstverteidigung mit viel zu kleinen Gläser

Heute also mal wieder Messe. Aus der früheren OMD wurde die Dmexco, aus Düsseldorf Köln. Speziell letzteres ist für den Nicht-Rheinländer nicht weiter tragisch: das Bier schmeckt hier wie dort gewöhnungsbedürftig und kommt in viel zu kleinen Gläsern. Lustig wird es allerdings, wenn man das falsche Bier am falschen Ort bestellt. Wobei… die Kellner sind sowieso alle unfreundlich. Das gehört anscheinend zum Berufsethos und wird mittlerweile als „urig“ und traditionell angesehen. Wenn Unfreundlichkeit fester Bestandteil des eigenen Berufsstandes ist, hat man es wohl geschafft. Ich habe das auch mal mit meinen Kunden versucht, aber die murmelten irgendwas von „unhöflich“, „…noch nie erlebt…“ und so und zogen grummelnd von dannen. Sie sind also noch nicht bereit für neue Impulse in unserer Geschäftsbeziehung. Es dauert noch etwas, bis sich Unfreundlichkeit auch in unserer Branche durchsetzt – ich bin aber dran, keine Sorge!
Es gibt bei den Kellnern übrigens keine verschiedenen Grade von Unfreundlich: es gibt nur unfreundlich und nicht-unfreundlich (aka „freundlich“) und wenn man es genau nimmt gibt es nicht-unfreundlich nur ganz am Anfang, wenn man an den Tisch geführt wird. Ab dann gehts ruppig zu. Wäre interessant, ob es schon zu Schlägereien zwischen Gästen und Kellnern gekommen ist. Kennt man ja: angetrunkene Feierwütige, die sich schon bepöbelt fühlen, wenn man „Hallo“ sagt. Wenn die tatsächlich einen grantigen Kellner vor sich haben, könnte das ja durchaus eskalieren und zu körperlicher Gewalt führen. Tut es aber nicht, zumindest ist mir nichts bekannt. Wahrscheinlich sind die unfreundlichen Kellner neben „Raue Schale, rauer Kern“-Getue auch noch im Nahkampf ausgebildet und wissen wie man sich mit einem viel zu kleinen Bierglas verteidigt. Oder es gibt keine angetrunkenen Feierwütigen. Wie auch, bei den viel zu kleinen Gläsern. Das würde ja ewig dauern; da hätte der Laden sicher schon zu, bis man denn mal so weit wäre angetrunken und aggressiv zu werden und so alleine im Hotelzimmer stehen die Chancen, dass jemand „Hallo“ sagt, was man als Pöbelei werten und entsprechend reagieren könnte eher schlecht. Noch schlechter stehen eigentlich nur die Chancen, dort auf einen unfreundlichen Kellner zu treffen (die Chancen stehen übrigens ähnlich gering für freundliche Kellner), der einen tatsächlich bepöbelt.

So gesehen sind sie ja clever, die Rheinländer: viel zu kleine Gläser -> keine angetrunkenen Feierwütigen -> freie Fahrt für „Hallo“-Sager und unfreundliche Kellner. Auf sowas muss man aber erstmal kommen- Diese Füchse.

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